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Willkommen in Paradise City, einer Stadt voll Adrenalin, Hochgeschwindigkeit und mehr Blech auf den Straßen, als einem lieb ist...


Rennspiel-Evolution?
Jedes Mal, wenn eine alt gediente Serie einen neuen Weg beschreitet, ist erst einmal Skepsis angesagt - selbst wenn das verantwortliche Team sich nicht ändert. Fragen begleiten den jahrelangen Fan: Schaffen es die Entwickler, all das, was ich mit der Serie verbinde, auch im neuen Konzept unterzubringen? Wieso mussten die überhaupt etwas ändern? Alles hat doch wunderbar funktioniert! Und jedes Mal ist die Gruppe der Neinschreier und Dagegenrufer da, die vehement ihre Meinung zu Gehör bringen, dass doch früher alles sowieso besser gewesen sei. Natürlich ist ein gewisses Maß an Skepsis berechtigt, wenn man die Grundvoraussetzung betrachtet, mit der Criterion den neuesten Teil der Kultserie entwickelt hat: Weg von einem halbwegs vorgegebenen Spielverlauf, hin zu einer offenen Welt, in der es am Spieler liegt, wie und wann man die Aufgaben angeht, die sowohl off- als auch vor allem online auf einen warten...

Der Trailer und vor allem der Soundtrack machen Lust auf mehr.
Grafisch ansprechend?
Für das Auge hat Burnout bisher nie sonderlich viel geboten, es standen eher Action und Stunts im Vordergrund. Im neuesten Ableger ist die Grafik und das Schadensmodell der Autos zwar gut, die Grafik der Spielewelt leidet aber oft an matschigen Texturen. zudem ist jene teils weniger gut detailliert. Im Gegenzug dafür ist jene extrem abwechslungsreich und bietet von Highways über eine große City bis hin zu einsamen Bergstraßen alles was den Spieler begehrt.
Was bietet Paradise?
Neu in Burnout Paradise ist eine umfangreiche Welt mit imposanten 400km Streckenlänge in der auf jeder jeder Kreuzung ein Rennen stattfindet das durch gleichzeitiges Drücken von Gas und Bremse gestartet werden kann - viel einfacher und ohne großartige Wartezeit kann man Hochgeschwindigkeits-Spaß nicht initiieren. Insgesamt warten in Paradise City 120 Rennen in verschiedenen Variationen auf den Spieler. Dazu gehören die klassischen "Start-Ziel-Auseinandersetzungen" ebenso wie Road Rage, bei dem man eine bestimmte Anzahl an Gegnern per "Takedown" ausschalten muss. Neu sind die so genannten "Marked Man"-Rennen. Hier ist man selbst der Gejagte und muss so schnell wie nur irgend möglich zum Ziel kommen, während eine Meute zu allem bereiter CPU-Fahrer darauf aus ist, den eigenen Wagen zu Schrott zu verarbeiten und so eine Zieldurchfahrt zu verhindern. Ebenfalls neu sind die Stuntrennen, bei denen ihr versuchen müsst, innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Anzahl an Stuntpunkten zu sammeln, die man über Sprünge (je höher, je besser), Slides und Speed-Boosts als Verknüpfungselemente multiplizieren kann quasi die adrenalingeladene Burnout-Variante der Project Gotham´schen Kudos. Schließlich gibt es noch die so genannte "Burning Route": Diese Herausforderungen sind fahrzeugspezifisch und fordern euch auf, mit Wagen X so schnell wie möglich von A nach B zu kommen und dabei die viel befahrenen Straßen von Paradise City möglichst unfallfrei zu durchqueren. Wichtig bei allen Renntypen ist, dass man ohne Hilfen und Markierungen vom Start zum Ziel fahren muss, das ist anfangs etwas nervig da eine gewisse Kenntnis der Spielewelt vorrausgesetzt wird. Dieses System lockert den Spielspaß zum Ende hin jedoch wieder deutlich auf. An Fahrzeugen fährt Paradise einiges auf, es gibt zahlreiche Vehikel, darunter auch Pick-Ups oder Jeeps, welche sich all durch Boost, Stabilität und Tempo unterscheiden. Leider fehlen die Lizenzen für die Wagen. Die Blütezeit erreich Burnout Paradise jedoch online wo maximal 8 Spieler zusammen die Stadt erkunden können, sowie kooperative Aufgaben angehen können. Zudem sind die Renntypen aus Singleplayer auch online spielbar.

Der Big Surf Island DLC ist ab dem 11. Juni exklusiv für Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich.
Ein umfangreiches Paket für etwa 13 Euro.

Einsteiger-Qualität: gut
Fortgeschrittenen-Qualität: gut
Grafik: befriedigend
Story: nicht bewertet
Spielspaß: sehr gut
Multiplayer: sehr gut
Vielfalt: gut
Preis: 29.99€
Preis/Leistung: sehr gut
Gesamtnote: gut(+)

Crash-Drama oder Raser-Himmel?

Mit dem neuen Teil hat Criterion der Burnout-Reihe auf keinen Fall den Todesstoß versetzt, sondern sie mit sinnvollen Änderungen in die richtige Richtung gelenkt. Vor allem die neue freie Welt passt unvorstellbar gut zu Burnout wie man es vorher nie für möglich gehalten hätte. Die Rennen sind nun noch temporeicher und actionlastiger vor allem im neuen Marked Man Modus. So spektakulär waren Verfolgungsjagden noch nie. Das Spielprinzip wird durch den Multiplayer perfektioniert, da hier die freie Welt voll ausgenutzt wird. Abschließend ist festzustellen, dass jeder der mit Arcade-Racern etwas anfangen kann, hier mal einen Blick riskieren sollte, denn das ist mal ein geniales Crash-Feuerwerk der Extraklasse.

JK
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